Hallo Zusammen!
Wie geht es euch? Auch schon in Weihnachtsstimmug? Ich hab gerade alle Geschenke verpackt, jetzt kann ich die restliche Zeit genießen. Am Freitag wird gebacken...freu mich schon ^o^
Heute geb ich euch das zweite Kapitel meiner alten Fanfiction zu lesen. Hoffe es gefällt euch und ihr hinterlasst mir ein paar Kommis
Kapitel
2
Müde
und erleichtert endlich zu Hause zu sein, schloss Mamoru die Tür
hinter sich zu. Es war bereits kurz vor Mitternacht und er musste
morgen früh raus.
Nachdem
Bunny verschwunden war und Motoki leider seine Sprache wiedergefunden
hatte, hatte er Stunden damit verbracht mit seinem Freund zu
diskutieren. Zuerst wollte Motoki wissen, warum Bunny seinen Pullover
getragen hatte. Er hatte ein etwas schelmisches Lächeln auf den
Lippen bei dieser Frage und Mamoru hätte ihm dafür am liebsten den
Hals umgedreht. Er erklärte ihm die ganze Geschichte, mit einigen
Abwandlungen, die, so fand Mamoru, Motoki nicht zu interessieren
bräuchten.
„Das
ist ja alles gut und schön, mein Freund, aber das erklärt nicht,
wie es plötzlich dazu gekommen ist, dass du ihr hilfst, ihr deinen
Pullover gibst, mit ihr lachst, sie BUNNY nennst?!?!?!“ Motoki zog
eine Augenbraue hoch und versuchte im Gesicht seines Freundes zu
lesen. Doch schon vor Jahren war ihm klar geworden, dass man aus
Mamorus Gesicht nie etwas erfahren konnte. Er beherrschte sich und
seine Emotionen perfekt.
„Was
ist daran so ungewöhnlich? Hättest du ihr nicht geholfen?“
„Natürlich
hätte ich das, aber ich mag Bunny ja auch sehr gern. Du weißt das
sie so etwas wie die kleine Schwester für mich ist, die ich niemals
hatte!“
„Motoki,
du hast eine Schwester!“
„Naja,
aber ich würde lieber tauschen!“ schnell duckte sich Motoki, denn
er befürchtete seine Schwester Unazuki, die auch in der Spielhalle
arbeitete, könnte ihn gehört haben. Doch sie war zur Zeit zu
beschäftigt bei einem Gast, der sein ganzes Essen um geschmissen
hatte.
„Das erklärt aber nicht, wieso Du ihr geholfen hast. Du, der noch vor gut zwei Stunden hier saß und versucht hat mir weiß zu machen, dass Bunny Tsukino ihn nicht im geringsten interessiert. Ich frage dich also, warum hast du ihr geholfen?“
„Ich
habe nie gesagt, dass Bunny mich nicht interessiert!“
„Momentchenmal,
du sagtest Sachen wie, ich zitiere ` Was geht’s mich an´ oder so
was! Hä…was sagste dazu?“
„Ich
habe aber nicht wortwörtlich gesagt, dass sie mich nicht
interessiert oder ich sie nicht mag!“ langsam wurde Mamoru wütend.
Er hatte keine Lust das ganze Spielchen nochmal zu spielen. Der Tag
war so schon anstrengend und zugleich aufregend genug gewesen. Noch
nie hatte er solange friedlich mit Bunny in einem Raum verbracht,
noch nie hatte sie mit ihm gelacht oder ihm überhaupt mal ein
Lächeln geschenkt. Sie hatten sich tatsächlich richtig unterhalten
und beide, so schien es ihm, hatten es genossen. Er spürte noch die
Wärme ihrer Hand in seiner und sah den Ausdruck auf ihrem hübschen
Gesicht, als er sie `Bunny´genannt hatte.
„Ich
versteh dich einfach nicht...ehrlich nicht! Könntest du dich endlich
entscheiden was du eigentlich willst! Du würdest dich echt besser
fühlen, wenn du’s einfach zugeben würdest!“
„Du
meinst DU würdest dich dann besser fühlen!“ grinste Mamoru.
„JA,
ich würde mich viel besser fühlen! Also……?“
„Das
ist nicht so einfach, Motoki.“
„Ach
nein? Moment!“ Motoki verschwand im Hinterzimmer der Spielhalle und
kam mit einem Zettel und einem breiten Grinsen im Gesicht wieder.
„So, nun lies das vor, was hier auf dem Zettel steht!“ immer noch
grinsend schob Motoki Mamoru den Zettel zu.
Mamoru
nahm den Zettel, las ihn erst leise durch und strafte Motoki mit
einem mörderischen Blick.
„Los,
lesen! Es ist ganz einfach!“ Das Grinsen in Motokis Gesicht wurde
immer größer!
„Vergiss
es!“
„Sei
kein Spielverderber! Glaub mir, du wirst dich echt besser fühlen!
Jetzt lies schon!“
Mamoru
blickte nochmals auf den Zettel und begann vorzulesen: „Ich, Chiba
Mamoru, gebe hiermit nach 2 langen Jahren und etlichen abgestorbenen
Nervenzellen meines BESTEN Freundes,Furuhata Motoki, der sich immer
um seine Freunde kümmert, großmütig und liebenswert…Sag mal an
Selbstwertgefühl mangelt es dir überhaupt nicht oder?“
„Laber
nich, les weiter!“
„blablabla,
liebenswert ist…zu, dass ich in Tsukino Bunny…“, sein Hals
wurde trocken und die Hitze in seinem Innern drohte ihn zu
verbrennen, aber er konnte jetzt nicht aufhören. Motoki hatte Recht.
Es würde ihm viel besser gehen, wenn er es einmal laut ausgesprochen
hatte, „ dass ich…“, noch einmal atmete er tief ein und schloss
die Augen, „ Ich liebe Bunny!“
Es
war draußen. Er hatte es gesagt und nichts auf der Welt konnte es
wieder rückgängig machen! Sein Hals war immer noch trocken und die
Hitze loderte weiter in seinem Innern, doch die wohlige Wärme, die
sich in ihm auszubreiten begann, zauberte ein Lächeln auf seine
Lippen.
Motoki
riss ihm den Zettel aus den Händen, nahm eine Reißzwecke und hing
ihn an die Wand: „ Du hast zwar meinen Text verändert“, sagte er
mit gespielter Enttäuschung, „aber die Botschaft ist
rübergekommen!“ Er strahlte nun über beide Ohren. Wie lange hatte
er auf diesen Tag gewartet! „Und, wie fühlst du dich jetzt?“
„Besser!“
gab Mamoru ehrlich zu und bedankte sich im Stillen bei seinem Freund,
dass er ihn dazu gezwungen hatte. Auch wenn sein Geständnis nur im
Beisein Motokis stattgefunden hatte und das noch lange nicht hieß,
dass er es in Bunnys Gegenwart wiederholen würde, geschweige denn zu
glauben sie könnte, trotz allem was heute geschehen war, auch nur in
Erwägung ziehen ihn zu mögen, so war doch ein großer Stein von
Mamorus Herzen geplumpst.
„Das
freut mich! Und nun geb ich dir einen aus! Was hättest du denn
gern?“
„Alles,
nur keinen Kaffee!“ lachte Mamoru und Motoki stimmte ihm zu.
Bunny
war, nachdem sie aus der Spielhalle gestürmt war, nicht wieder auf
das Familienfest zurückgegangen. Vermissen würde sie dort sowieso
niemand.
Ihr
war immer noch warm, doch sie war sich nicht ganz sicher woran das
lag. Sie ließ sich auf einer Parkbank nieder und betrachtete ihre
Hand. Immer noch spürte sie seine feste Hand um ihrer und es
kribbelte seltsam. Was war eigentlich heute geschehen? Bunny
versuchte sich zu erinnern, so als ob alles schon lange her war.
Auf
dem Weg nach Hause sah sie Mamoru wie er an einer Hauswand lehnte und
mit der Faust gegen die Mauer schlug. Erschrocken davon, war sie auf
ihn zugegangen und wollte ihn fragen, was los sei. Auch wenn Mamoru
Baka ein Idiot war und sie immer nur ärgerte, so konnte sie an
keinem vorbei gehen, der hilfebedürftig aussah. Und Mamoru sah in
diesem Moment sehr hilflos aus. Er hatte sich erschrocken, als sie
ihn ansprach und war gestolpert. Bunny musste grinsen. Es sah aber
auch zu komisch aus den `großen´ Mamoru so auf dem Boden hocken zu
sehen und dann….ja was war dann eigentlich.
Er
hatte erst einen typischen Streit angefangen, doch dann änderte sich
sein Blick, seine Haltung, seine Stimme. Er war fast so was wie
freundlich, er hatte ihr geholfen und sie nicht ausgelacht. So kannte
sie ihn gar nicht…es hatte ihr fast Angst gemacht. Für einen
Moment glaubte sie einen anderen Mamoru vor sich zu haben. Doch dann
hatte er ihre Hand genommen…wieder blickte sie auf ihre Hand. Das
Kribbeln wurde stärker und sie schüttelte sie um das seltsame
Gefühl los zu werden.
Sie
hatten gelacht zusammen, sich unterhalten, und sie trug immer noch
seinen Pullover! Sie kuschelte sich tiefer in den Stoff. Der Duft war
immer noch nicht verflogen. Sie mochte diesen Duft, der so nach..nach
..Mamoru roch.
Ihr
war noch nie aufgefallen wie gut Mamoru duftete. Und auch nicht das
man sich gut mit ihm unterhalten konnte. Vielleicht musste sie ihr
Bild von ihm überdenken? Vielleicht war er gar nicht der Idiot, wie
sie immer geglaubt hatte. „Vielleicht steckt ja mehr in ihm als es
den Anschein hat?“
-„In
wem steckt mehr als es den Anschein hat?“
Erschrocken
fuhr Bunny hoch bei der ihr vertrauten Stimme und blickte einem
jungen Mann direkt in die blauen Augen. „Seiya? Was machst du denn
hier?“
„Tja,
Schätzchen, ich hab Urlaub!“
„Urlaub?
Wie kann man denn vom Berühmt-sein Urlaub machen?“
„Ich
mache Urlaub vom Showbusiness und nicht vom Berühmt-sein, du
Dummerchen! Wenn das möglich wäre, wäre ich der glücklichste
Mensch auf der Welt!“ lachte Seiya, dann ließ er sich neben Bunny
auf die Bank fallen.
„Wie
lief denn die Tour?“
„Gut…es
war gut! Hat Spaß gemacht und wir haben viele neue Fans gewonnen!“
„Das freut mich für euch!“ lächelte Bunny, ihr Blick jedoch war abschweifend.
„Wie
lief es hier so?“
Bunny
hörte ihn nicht, sie starrte nur gedankenverloren nach unten.
„Bunny?
Hörst du mich?
„Was?
Oh ja, entschuldige. Es freut mich, wenn eure Tour gut gelaufen ist!“
Seiya
sah sie verdutzt an. Seit wann hörte Bunny nicht mehr zu, wenn man
sich mit ihr unterhielt? Irgendetwas schien sie zu beschäftigen.
„Also,…von
was hattest du denn gerade gesprochen als ich kam?!“ Seiya schaute
Bunny von der Seite an.
Sie
hatte gehofft, er hätte es schon vergessen, nun schaute sie beschämt
zur Seite: „Ich hab nur……“, wieso fühlte sie sich ertappt?
Seiya war ein sehr guter Freund, sie brauchte keine Geheimnisse vor
ihm zu haben. Schon oft hatte sie bei ihm all ihren Ärger über
Mamoru raus gelassen. Und jedes mal hatte er ihr tatkräftig mit
neuen lustigen Namen für ihn zur Seite gestanden. Häufig genug sind
sie zusammen über Mamoru hergezogen, jetzt schämte sie sich dafür!
Sie konnte Seiya nicht sagen, dass sie Mamoru jetzt mit anderen Augen
sah und in ihr der Wunsch aufkeimte ihn näher kennen zu lernen. Sie
konnte ihm nicht sagen, dass der erste Schritt in diese Richtung
heute gegangen wurde.
„Schätzchen?
Noch da?“
„Ja,
ich…ich häng nur meinen Gedanken nach! Du kennst mich doch!“ sie
versuchte ein für sie typisch sorgenfreies Lächeln hinzubekommen,
doch es klappte nicht.
„Bist
du sicher, dass alles ok ist?“ besorgt griff er nach Bunnys Hand.
„NEIN…“
Bunny schrie und zog reflexartig ihre Hand weg. Sie wusste selbst
nicht warum und sah verwirrt auf ihre Hand und dann auf Seiya. Vor
Schreck war er von der Bank aufgesprungen und schaute sie entsetzt
an.
„Tut...tut
mir leid! Ich wollte nicht…ich hab…ich…“ Bunny stammelte und
sah verschämt auf den Boden. Was war los mit ihr? Wieso wollte sie
nicht, dass Seiya sie berührt? Oder wollte sie nur nicht, dass er
die Hand hielt die Mamoru gehalten hatte? Verstört blickte sie
wieder auf ihre Hand. Das Kribbeln hatte nicht aufgehört.
„Schätzchen?“
er kniete sich vor ihr hin, nachdem er den Schock überwunden hatte.
Sorge machte sich auf seinem Gesicht breit. So hatte er Bunny noch
nie gesehen. Sie wirkte verstört und das war so gar nicht ihre Art.
„Was
ist los? Wir sind doch Freunde, erzähl es mir, bitte!“ ganz
vorsichtig griff er erneut nach ihren Händen. Diesmal lies sie es zu
ohne auch nur zu zucken. Seiya streichelte sanft über ihre Hand und
versuchte ihr in die Augen zu sehen, doch sie sah weg.
Tränen
bildeten sich in ihren Augen und sie wusste nicht wieso. Vor ein paar
Stunden war alles noch normal gewesen. Sie war auf dem Fest gewesen,
alle waren lustig und der letzte an den sie hatte denken wollen, war
Mamoru. Wieso hatte er sich so merkwürdig verhalten, so ganz anders?
Wieso konnte er nicht so gemein sein wie immer? Wieso kribbelte es
überall in ihr?
Vorsichtig
zog Seiya ihr Gesicht zu sich, um ihr in die Augen zu sehen. Die
Tränen in ihren Augen entsetzten und verunsicherten ihn zugleich.
Was war passiert? „Bunny?“
Sie
schluchzte einmal laut und fiel Seiya dann weinend in die Arme. Sie
wusste nicht wieso sie weinte, wieso sie so unendlich traurig war.
Sie war verwirrt und geschockt über ihre Reaktion, als Seiya sie
berührte und wünschte sich nun nichts sehnlicher als sich in ihrem
Bett zu verkriechen.
Seiya
wusste nicht was er tun sollte. Das heulende Elend in seinen Armen
schien ein vollkommen anderes Mädchen zu sein, als sein Schätzchen:
„Bitte Bunny, sag doch was passiert ist? Warum weinst du so?“ Ihm
selbst steckte ein dicker Klos im Hals und er hoffte inständig sie
würde aufhören zu weinen. Es brach ihm das Herz.
Bunny
konnte nicht sprechen, sie wollte es erklären…sie wollte sagen was
los war, aber sie wusste es selber nicht. Das Einzige was sie
hervorbrachte war: „Mamoru…!“
Mamoru
hatte die letzte Nacht kaum geschlafen. Trotzdem fühlte er sich so
ausgeruht wie schon lange nicht mehr. Das `offizielle´
Eingeständnis, dass er Bunny liebte schien einen neuen Menschen aus
ihm gemacht zu haben. Fröhlich summend bereitete er sich eine heiße
Tasse Tee zu. Von Kaffee hatte er erst einmal genug.
Er
schaltete den Fernseher an, Nachrichten liefen, und setzte sich an
seinen Tisch um noch ein paar Aufzeichnungen für die heutigen
Vorlesungen durchzublättern. Jedoch konzentrieren konnte er sich
nicht. Ständig kreiste ihr Gesicht durch seinen Kopf und lies ihn
keinen klaren Gedanken fassen. „Wenn das so weiter geht, kann ich
mein Studium abschreiben…“ lachte Mamoru nicht wirklich betrübt
darüber und schlug seine Aufzeichnungen wieder zu. Er würde
irgendwann auch mal wieder normal werden, wenn die Hormone in ihm
aufgehört hatten zu hüpfen. Doch in Moment schien das weniger der
Fall zu sein. Mamoru ertappte sich sogar dabei, wie er, für ihn an
sich total kitschigen Fragen nachhing wie, würde er sie heute sehen,
was würde er sagen, wie würde sie reagieren? Ob sie sich freut ihn
wiederzusehen? Er stand auf, schüttelte den Kopf und ging ins
Badezimmer. Sein Spiegelbild grinste ihm entgegen, wie ein besonders
großes Honigkuchenpferd: „Hör auf damit! Schön, du liebst sie,
aber das weißt du nicht erst seit gestern! Also hör auf so zu
grinsen! Na und, Motoki weiß es jetzt auch! Er hatte es eh schon
vorher gewusst….geahnt…wie auch immer! Also warum grinst du so!
Nur weil du sie liebst heißt das noch lange nicht, dass sie dich
jemals lieben wird!“ Auch das half nichts. Das dämliche Grinsen
wollte einfach nicht verschwinden.
Er
betrat wieder das Wohnzimmer und wollte gerade seine Jacke anziehen
als es an der Haustür klingelte.
Den
ersten Gedanken, es könnte Bunny sein, verwarf Mamoru sofort wieder.
Er öffnete die Tür um zu sehen, wer ihn so früh morgens schon
sehen wollte. Doch am liebsten hätte er sie gleich wieder
zugeschlagen.
Vor
ihm stand ein älterer vornehmer Herr im Anzug, mit leicht gräulichem
Haar und grünen Augen. Seine Haltung war vom Alter her gebeugt, doch
man sah noch deutlich, dass er mal ein Mann von Kraft und enormer
Statur gewesen war. Allein schon die Erscheinung verhieß Mamoru
nichts Gutes. Er kannte den Mann und jedes mal wenn er ihn sah
wünschte er, dass es nicht so wäre.
„Guten
Tag, Master Chiba-san!“ antwortete der Herr mit alters gegerbter
Stimme. Die Tonlage in die er sprach ließ erkennen, dass er einmal
eine sehr kräftige und unbezwingbare Stimme hatte, „ Wie geht es
Euch?“
„Danke,
gut!“ Mamoru machte nicht einmal den Anschein als wäre er erfreut
den Mann zu sehen und ganz bestimmt würde er ihn nicht herein
lassen! Er wollte auch nicht wissen, was er hier wollte. Am liebsten
wäre es ihm, er würde einfach wieder gehen.
Der
Mann schien zu wissen was Mamoru dachte und lächelte ihn an. „Wie
ich sehe seit ihr immer noch der Alte, Master Chiba-san!“
„Was
wollt ihr?“
Der
Mann hatte erwartet, dass Mamoru so reagieren würde. Er hatte jedes
mal so reagiert. Da hatte der Junge die exklusivste Erziehung
genossen, die in diesem Land möglich war und er vergaß sie ständig,
wenn er auf jemanden seines Clans traf.
„Ich
soll Euch dies hier von Eurem Großvater überreichen!“
„Ich
will es nicht! Nehmen Sie es wieder mit. Er kann sich seine Briefe
sonst wo hin stecken!“ Mamoru wusste, dass diese unhöfliche und
ordinäre Art seinen alten Sensei mehr als ärgerte. Schließlich
hatte er nicht umsonst eine gute Erziehung genossen. Aber gerade
diese wollte er seiner Familie und jedem der mit ihnen in engerer
Verbindung stand nicht zukommen lassen. In Mamorus Augen verdienten
sie es nicht mit Höflichkeit und Respekt behandelt zu werden.
„Es
tut mir leid, Master Chiba-san, aber euer Großvater befahl mir euch
diesen Brief persönlich zu überreichen und dafür zu sorgen, dass
ihr ihn lest!“
„Es
interessiert mich nicht was mein Großvater befiehlt! Ich bin keiner
seiner Bediensteten, seiner Arbeiter oder sonst irgendein schleimiger
Arschkrichender Untergebener!“ Mamorus Stimme wurde unweigerlich
lauter.
„Nein,
das seit ihr wahrlich nicht! Ihr seit sein Enkel und damit schuldet
ihr eurem Großvater Respekt. Er hat viel für euch getan!“ der
alte Sensei schien langsam wütend zu werden. Er kannte Mamorus
Abneigung gegenüber seiner Familie zu genüge und doch regte es ihn
jedes mal aufs Neue auf.
„Ich
schulde meinem Großvater gar nichts und nun entschuldigt mich, aber
ich muss zur Uni!“ Mamoru griff nach seiner Jacke, schloss die
Wohnungstür und ließ seinen alten Sensei unverrichteter Dinge
stehen.
Die
Freude und Glückseligkeit, die Mamoru den ganzen Morgen über
empfunden hatte verwandelte sich in grenzenlose Wut. Wieso konnte
sein Großvater ihn nicht einfach zufrieden lassen. Sie konnten sich
beide gegenseitig nicht ausstehen, also warum tat er nicht so als
hätte er gar keinen Enkel. Mamoru konnte doch auch wunderbar so tun
als hätte er keinen Großvater. Jedes mal wenn dieser Mann wieder in
sein Leben trat gab es nur Probleme, Streit, Verletzungen und
anschließenden Hass! Am allermeisten war Mamoru jedoch wütend
darüber, dass sein Großvater es geschafft hatte ihm wieder dieses
schöne, warme Gefühl im Innern, das Bunny ihm beschert hatte, zu
nehmen.
Seiya
war die ganze Nacht durch die Stadt geirrt, nachdem er die immer noch
weinende Bunny nach Hause gebracht hatte. Das Bild, dass sie
abgegeben hatte, hatte sich tief in ihm eingebrannt und er schwor
sich alles dafür zu tun, dass sie nie wieder so weinen müsse! Und
er schwor sich noch etwas.
Das
Einzige was Bunny über den Grund ihrer Verzweiflung gesagt hatte
war: Mamoru! Mehr hatte er nicht aus ihr herausbekommen. Doch eins
war sicher! Mamoru war Schuld daran, dass Bunny so verletzt war und
er würde dafür bezahlen! Tausend Dinge schossen Seiya in den Kopf,
die Mamoru Bunny angetan haben konnte und für jede dieser Dinge
würde Mamoru bluten müssen.
Während
Seiya Rache-schürend durch die Stadt lief wuchs seine Verachtung für
Mamoru zu regelrechtem Hass an, bis er davon überzeugt war, dass
Mamoru seinem Schätzchen etwas derart Schlimmes angetan hatte, dass
er dafür mit seinem Leben bezahlen müsse!
Er
machte auf dem Absatz kehrt und rannte so schnell er konnte Richtung
Spielhalle. Bunny und er hatten oft dort ihre Zeit verbracht und sich
über Mamoru lustig gemacht! Die Wahrscheinlichkeit das Mamoru nun
dort war, war aufgrund der noch frühen Morgenstunde gering. Doch er
wusste, dass der blonde Typ, der dort arbeitete und den Bunny gut zu
kennen schien, zu gut, wie Seiya fand, ein Freund von Mamoru war.
Vielleicht konnte er von ihm erfahren wo Mamoru war und wo er wohnte.
Die
Spielhalle war um diese Uhrzeit schon gut gefüllt. Viele kamen schon
vor der Arbeit her um ein wenig zu spielen und würden nach der
Arbeit auch wieder kommen. Motoki verstand nicht, wie man sein Leben
gänzlich diesen Maschinen widmen konnte. Klar er arbeitete hier und
auch er spielte zwischendurch gerne mal ein Spiel, aber doch nicht
jeden Tag, rund um die Uhr. Hatten diese Leute denn kein Privatleben?
Er war glücklich darüber seine Freundin Reika zu haben. Sie war
seine gute Seele und auch wenn sie sich nicht häufig sahen, dachte
er den ganzen Tag nur an sie und freute sich umso mehr auf ihr
nächstes Treffen. Motoki hoffte, dass auch Mamoru eines Tages dieses
Gefühl kennen lernen würde. Sein Freund hatte mehr als jeder andere
auf der Welt etwas Glück und Liebe verdient!
„Entschuldigung?“
Motoki
blickte auf und sah einen jungen Mann mit langen schwarzen Haaren,
die zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden waren, und mit
Sonnenbrille im Gesicht vor sich stehen. Er blickte nach draußen und
wunderte sich, wieso man bei diesem Regenwetter eine Sonnenbrille
trug.
„Ja
bitte? Wie kann ich Ihnen helfen?“
Seiya
schaute sich um und nahm die Sonnenbrille vom Gesicht. Motokis
Ausdruck veränderte sich. Er kannte den Mann. Er war der Leadsänger
einer in ganz Japan berühmten Tennieband, den Threelights und ein
sehr guter Freund von Bunny. Zusammen hatte sie das letzte Jahr oft
hier gesessen und sich königlich amüsiert.
„Oh,
guten Tag, Seiya-san! Wie geht es Ihnen?“
„Danke
gut!“
„Was
kann ich denn so früh morgens schon für Sie tun? Bunny ist noch
nicht hier, die wird erst so gegen 3-4 Uhr hier eintrudeln!“
„Ja…ich
weiß. Ich bin nicht wegen Bunny hier. Ich…“Seiya versuchte die
richtigen Worte zu finden, um nicht preiszugeben, warum er auf der
Suche nach Mamoru war, „ich hätte gerne erst mal einen Kaffee!“
sagte er schließlich und lies sich auf einem der Stühle an der
Theke fallen.
„Klar,
kommt sofort!“ Motoki verschwand kurz und kam mit einer dampfenden
Tasse wieder. Der Duft von frisch gemahlenen Bohnen stieg Seiya in
die Nase. „ So bitte sehr!“
Der
Kaffee war genau das, was er jetzt brauchte. Er hatte zwar schön
öfters die Nächte durchgemacht, doch diese sahen etwas anders aus
als die letzte Nacht. Seine Füßen schmerzten etwas und je länger
er saß und die heiße Tasse in den Händen hielt, umso schwerer
wurden seine Augenlider.
„Hey….nicht
einschlafen, sonst verbrennen Sie sich noch am Kaffee, Seiya-san!“
Seiya
schreckte hoch. Er wäre tatsächlich fast mit der Nase in die Tasse
gekommen. „Oh…ich bin wohl müder als ich gedacht hatte!“
gähnte Seiya und streckte alle Gliedmaßen von sich: „Tut mir
leid!“
„Berühmt
zu sein ist wohl ein hartes Leben!“ grinste Motoki, der froh
darüber war ein recht beschauliches, wenn auch nicht sonderlich
aufregendes Leben zu führen. Seine wilde Party zeit hatte er schon
ausgelebt. Und das sollte was heißen mit gerade mal 20 Jahren!
„Ach,
geht so!“ wie immer wenn es um seinen Status als bekannte
Persönlichkeit ging, spielte Seiya das Thema herunter Sein Bruder
Yaten war da weniger zurückhaltend. Er hatte keine Probleme damit
jedem zu erzählen, wie nervig Fans und Reporter seien. Doch Seiya
wusste, dass es nur an ihren Fans lag, dass sie jetzt ein relativ
Sorgenfreies leben führen konnten, wenn sie auch große Opfer dafür
bringen mussten. Sein größtes Opfer war Bunny.
Still
trank Seiya seinen Kaffee weiter. Die Wut in ihm über Mamoru wurde
etwas von seiner Müdigkeit gedämpft. Erst wollte er wieder wach
sein, bevor er sich der Sache richtig annahm. Nach einer zweiten
Tasse Kaffee fühlte sich Seiya soweit wieder fit und winkte Motoki
herbei, der dabei war einem Schuljungen ein Computerspiel zu
erklären.
„Noch
einen Kaffee, Seiya-san?“
„Nein,
danke. Ich fühl mich wieder fit. Ich hätte gerne einen Auskunft von
dir!“ Seiyas Blick änderte sich kaum merklich, doch Motoki hatte
das Gefühl Gewitterwolken aufziehen zu sehen.
„Eine
Auskunft? Über was denn?“
„Nun,
ich würde gerne wissen, wann und wie ich Mamoru Chiba am besten
erreichen kann!“ Seiyas Stimme wirkte bedrohlich, auch wenn er sich
bemühte sie ganz unbeteiligt klingen zu lassen: „Ich müsste mal
mit ihm sprechen!“
„Mamoru?“
Motoki besah Seiya sehr skeptisch, „Mamoru ist noch zu Hause! Was
genau willst du denn von ihm?“ angesichts der angespannten
Situation hielt Motoki es nicht mehr für angebracht Seiya Respekt zu
erweisen in dem er ihn Siezte.
„Ich
muss etwas mit ihm klären, was nur ihn und mich etwas angeht!“
„Tut
mir leid, aber ohne Mamorus Erlaubnis gebe ich seine Adresse nicht
raus. Du musst wohl warten, bis er hier auftaucht!“
„Und
wann wäre das?“ Seiya hätte sich denken können, das der Blonde
seinem Freund zur Seite stehen würde. Er hatte jedoch gehofft es
einfacher zu haben.
„Kein
Ahnung! Meistens kommt er nach der Uni!“
„Gut,
ich kann warten!“
Motoki
blickte auf die Uhr. Er will warten? Mamoru würde hier heute nie vor
4 Uhr erscheinen und es war gerade kurz nach 6. Aber bitte, sollte er
warten! Er hoffte nur, dass Seiyas Wut, die ohne Zweifel aus seiner
Stimme heraus zu hören war, bis dahin größtenteils verdampft war.
Das letzte was er gebrauchen konnte war eine Schlägerei in seiner
Spielhalle.
„Meinetwegen!“
antwortete Motoki kurz, drehte sich um und ging zu einer Frau die
hilflos an einem der Automaten saß.
Er
blickte noch einmal auf den kleinen Zettel an der Wand und hatte das
Gefühl genau zu wissen worum es ging.
Hoffe es hat euch gefallen! Über Kommis freu ich mich immer ^o^
Bis Bald und genießt die Weihnachtszeit
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